Mein Name ist Pastor Thomas Diouf von der Lutherischen Kirche im Senegal mit Beauftragung hier in Casablanca in der Evangelischen Kirche in Marokko.
Ich möchte Ihnen eine Geschichte des Friedens erzählen:
Es war einmal eine Schlange und eine Eidechse, die sich auf dem Dach einer Hütte im Senegal stritten. Ihr wisst, wir haben keine so schönen Wohnungen wie Ihr, wir haben Hütten mit Gras. Eine alte Dame heizte also mit Brennholz, um sich zu wärmen. Als der Streit zwischen der Schlange und der Eidechse beginnt, bittet die Eidechse die Dame, bitte sei eine Streitschlichterin zwischen uns und stifte Frieden. Sei du unsere Friedensstifterin. Aber die Dame sagte: Ich möchte mich nicht mit Euren Geschichten abgeben. Ich bin gerade dabei, mich aufzuwärmen und will meine Ruhe haben. Da fragte die Eidechse den Hausherrn. «Geht mich nichts an». Die Eidechse fragte das Pferd im Haus. «Geht mich nichts an». Sie fragten den Ochsen im Haus. «Geht mich nichts an». Als der Kampf begann, fielen die Eidechse und die Schlange ins Feuer. Und es war überall Feuer. Das Feuer breitete sich im ganzen Raum aus. So brannte die Hütte nieder. Die alte Dame starb. Der Hausherr musste die Beerdigung organisieren. Sie schlachteten die Kuh, wie es in Afrika Tradition ist. Sie nahmen das Pferd, das überall hinrennen musste, um die schlechten Nachrichten zu überbringen.
Deshalb ist es wichtig, ein Friedensstifter zu sein. Wenn Du feststellst, dass eine Situation nicht friedlich ist, versuche ein Vermittler zu sein, ein Friedensstifter. Wir brauchen Frieden. Frieden ist die Basis für das Leben. Wenn du keinen Frieden hast, hast du nichts.
Die Botschaft des Friedens heißt für mich, dass Frieden nur geht, wenn es auch Gerechtigkeit gibt. Menschen sind oft nur Zuschauer und kümmern sich nicht, wenn sie Unrecht sehen, weil sie denken, dass ihre Stimme sowieso nicht zählt. In der Situation bei den Wahlen jetzt im Senegal muss respektiert werden, was die Mehrheit sagt. Wenn die Mehrheit der Menschen gehört und respektiert wird – das ist gut. Wir brauchen Gerechtigkeit.
Mustapha, Abéné, Senegal
Frieden ist etwas, das in jedem Moment eine Menge innerer Arbeit bedeutet. Und ich merke ständig, was es in mir auslöst? Was kommt von außen und wie kann ich eine Brücke dazu schlagen? Wie kann ich dem in die Augen schauen oder den anderen in die Augen schauen lassen? Um die Weichheit und das „Seiende“ im anderen zu sehen. Deshalb versuche ich inständig, das „Seiende“ zu sein, das menschlich „Seiende“ anstatt das menschlich „Handelnde“. Wer im „Handelnden“ verharrt, verliert die Verbindung. Und ich denke, wenn wir die Verbindung trennen, ist das eine große Herausforderung für den Frieden. Und wie schwierig ist es, selbst wenn wir in der Verbindung bleiben. Das ist wie eine Gummibandverbindung. Wenn sie zu straff ist, ist sie zu stark. Wenn sie zu lose ist, ist es auch nichts.
Aber die Arbeit ist es, ständig auf der Suche nach der richtigen Stärke der Elastizität zwischen mir und dem anderen zu sein, oder dem anderen Ich oder dem Subjekt oder was auch immer? So versuche ich es zu leben.
Tineke aus Holland, häufiger Gast im Senegal
Ich möchte sagen, dass Frieden in unserer Welt wirklich sehr wichtig ist. Und der liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen. Ich meine, jeder muss sich für den Frieden einsetzen. Und wenn wir wirklich Frieden auf dieser Welt wollen, sollte jeder den ersten Schritt tun. Meiner Meinung nach muss man also immer den ersten Schritt in den Frieden tun und alles wird gut. Das ist meine Botschaft.
Yessin, aus Tiznit in Marokko
Guten Tag, mein Name ist Seham, ich bin marokkanischer Herkunft. Und hier bin ich, ich lebe in Frankreich, im Hintergrund ist meine Bäckerei. Also, meine Friedensbotschaft lautet: «Nein zu Gewalt» - «das Gespräch», das ist sehr, sehr wichtig, die Diskussion. Alle Kriege – das ist Politik. Gib der Liebe und dem Frieden Platz. Das ist meine Botschaft. Vielen Dank. Danke Christoph.